und viele Wege führen (dabei) über die Alpen –
so zu sagen: vom Münchner Bier zum italienischen Wein:
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Die beiden ESV Sportikonen, ehemalige Mittel- und Langstreckenläufer, sowie DSV Nordic bzw. Alpinskilehrer Berg- und Skisport Robert Eiermann und Peter K. Mösbauer hatten Mitte August kurzfristig die stabile Wetterlage (das heißeste Wochenende des Jahres) für eine Alpenhauptkammüberquerung bei über 35 Grad auf dem Mountainbike genutzt. |
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Die beiden 75 und 60-jährigen ESV Ausdauerathleten benötigten für die 175 km von München-Wolfratshausen bis nach Sterzing-Südtirol knapp 15 Stunden. Dem Isarradweg folgend via Waldram, Bad Tölz, Lenggries, zum Silvenstein- speicher hinauf über die Nördlichen Kalkalpen vorbei am Achensee – von Pertisau die Winterrodelbahn hinunter zur Querung der Inntalpassage ins Zillertal (– währe der kürzeste Weg, wenn wir uns am rechten Isarradweg bei Fall-Jachenau nicht verfahren hätten – am Wasserlauf unterhalb einer Fels- wand endete kurzfristig unser „Isartrail“). |
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Mühsam vorangekommen teilt sich am Talschluss das Zillertal in vier kleinere Täler und mussten den letzten Tagesanstieg (nach 112 km) von Mayrhofen (625 hm) noch den Zemmgrund hinauf um im idylischen Bergdorf Ginzling (999 hm) nächtigen zu können um beeindruckenden Schlegeisspeicher auf 1.800 Metern Höhe. Der riesige Staudamm macht uns bewusst, wie der Mensch den Alpenraumnutzt und sich unterwirft. Doch drum herum erstreckt sich der Hochgebirgs-Naturpark Zillertaler Alpen, ein strenges Schutzgebiet.
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Von hieraus kann man unzählige 3.000er-Gipfel besteigen oder zur berühmten Berliner Hütte wandern, einer denkmalgeschützten Alpenvereinshütte im Jugendstil. Aber wir hatten ja dafür keine Zeit und noch die Überquerung des Alpenhauptkammes mit unseren Bikes vor uns. Unter spektakulären Dreitausendern wie der Hochfeiler -3510 m- und der Olperer -3476 m- in der Nachbarschaft der Hochgebirgslandschaft oberhalb der Baumgrenze den letzten Anstieg zu bezwingen, den auch die Route München-Venedig kreuzt. Auf der alten Schmugglerroute (den 6 km langen Cross-Trail) führt ein einfacher Steig zunächst sanft ansteigend durch ein wunderschönes gletschergeschliffenes Hochland mit Wasserfällen, Zirben und Murmeltieren hinauf zum Pfitscher Joch. |
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Auf 2.246 Metern Höhe:
man überschreitet die italienische Grenze und kommt zum höchsten Punkt unserer Bike-Tour.
Auf 2.275 Meter gibt es Südtiroler Weisburgunder zu Spagetti Bolognese. Der Süden ruft! – und was praktisch ist: Wir haben zwei Landesgrenzen überquert und immer noch ist Deutsch Amtssprache.
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Das Panorama konnten wir nicht lange genießen, weil von der Nordflanke des Zillertals eine mächtige Gewitterfront aufzog. Nach Fotostopp und einer kleinen Rast geht es auf Forst- und Waldwegen entlang der alten Militärstraße vorbei an Almrausch und anderen Alpenblumen rasant für 10 km hinab ins Pfitschtal bis Stein in Südtirol. Hier erwartete uns der Südtiroler Edelvernatsch und die Speckjause nach einer anstrengenden aber interessanten alpinen Biketour.
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Alpenhauptkammüberquerung per Fahrrad – ein Mythos?
Für viele normale Radler ist eine Alpenüberquerung mit dem Fahrrad ein Mythos. Auf der richtigen Route ist sie aber eigentlich kein großer Akt (vorausgesetzt die Kondition und das Sitzfleisch passt!) Ausgeschilderte Rad- und Bikewege, überschaubare Entfernungen, kaum alpine Gefahren (bei günstiger Witterung), dennoch äußerst reizvoll mit vielen landschaftlichen Highlights – das kennzeichnet die Route vom Münchner Süden nach Sterzing in Südtirol.
Peter K. Mösbauer
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